Biografie

 

 

     

 

Ich habe zu sommerlicher Mittagszeit im Jahre 1983 das Licht der Welt erblickt und gelte als Cottbuser. Musik spielte anfangs nebensächlich eine Rolle. Ab 1990 habe ich bis 1998 unter dem Tanzchoreografen Helmut Winkelmann klassisches Ballett gelernt und mit dem Cottbuser Kindermusical zahlreiche Bühnenerfahrungen gesammelt. Als ich die Ballettausbildung verließ, begann ich noch im selben Jahr mit der musikalischen Vorbildung am Keyboard und am Klavier bei Cornelia Bohg. Hier spürte ich, dass die Notenschrift und der Ton jeder Note etwas Großes mit mir anstellt. Die Notenschrift wurde das einzig vertraute Kommunikationsmittel, mit dem nichts einzureißen ging. Menschen kommunizieren des Öfteren falsch miteinander, Musik hingegen macht keine Fehler. Dagegen war mir selbst die eigene Muttersprache ein Rätsel. Das System der Notenschrift war so grundlegend simpel gestrickt, dass ich sie als Lektüre angenehmer empfand als die Lektüre in der Schule. Meine Jugend und Entdeckung der Empfindsamkeit war hier bestens aufgehoben. Im Jahre 2000 lernte ich für 1 Jahr beim Jazzpianisten und Pädagogen Raik Rudinger den offenen Umgang und den künstlerischen Ausdruck klassischer Meisterwerke von Beethoven, Fanny Hensel, Johann Sebastian Bach, Frédéric Chopin, Moritz Moszkowski und Franz Liszt kennen. Beide Lehrer lehrten mich an der Academy of Music in Cottbus.  Als ich das Klavier 1999 bei Cornelia Bohg begann zu verstehen, begann ich im Dezember zu Komponieren und notierte bis in den Sommer 2000 erste 17 Klavierkompositionen im New Age Stil. Das Komponieren begann auf autodidaktische Weise und das Interesse am Komponieren wuchs immer parallel mit dem Interesse das Klavier beherrschen zu wollen. Solch eine Angelegenheit autodidaktisch zu ergründen, wurde für mich existenziell wichtig, um die Sprache der Komponisten zu begreifen. Aus jetziger Sicht bin ich froh darüber, keinen Lehrer in Komposition gehabt zu haben, weil ich die Ansicht erlangt habe, dass so wenig Kritik wie nur möglich die Fantasie lebendig werden lässt. Ich fühle mich in verschiedenen Musikgenre zu Hause. Mir war von Anfang an das Konkurrenzdenken zu wider, weshalb ich seit der Entdeckung im Klavierspiel entschloss, an keinen Wettbewerben teilzunehmen. Innerhalb meiner Auffassung von Musik benötige ich nicht den Wettkampf, denn Musik zu fühlen, bedeutet nicht Kampf. Musik mitzuteilen, bedeutet auch nicht Kampf. Musik wird nicht zum Krampf. Musik taucht in den Körper ein, sie verkrampft ihn nicht. Es gibt unsäglich viele gute Klavierinterpreten, die nicht nur technisch aufgedunsen und schnell spielen. Das ist eine Bereicherung, kein Grund, Ihnen nachzueifern oder sie zu übertrumpfen. Der Wunsch, besser zu sein als andere, macht krank, denn es gibt immer einen Besseren. Dies zu meiner Entdeckung.

Im Jahre 2001 wechselte ich auf Empfehlung von Raik Rudinger zum Cottbuser Konzertpianisten Prof. Wolgang Glemser und erhielt bis 2004 Privatunterricht in Klavier und bereitete mich unter ihm auf das Studium vor.  Hierbei lernte ich mit disziplinierter Genauigkeit den Sinn des Notenlesens und Umsetzens kennen und vertiefte mich u.a. in eine Auswahl von Beethovens Spätsonaten, lernte den Umgang mit der interessanten Rhythmusvielfalt in Aram Chachaturians Klavierwerk und verinnerlichte die pathetische aber emotionale Tiefe von Fréderic Chopin. In der Aufnahmeprüfung spielte ich das eigene Werk “Élégie op.26”, welches mein erstes groß angelegtes klassisches Werk war, das sowohl tief ernst als auch frei im emotionalen Ausdruck ist. Studiert habe ich von 2004 bis 2011 an der Hochschule Lausitz “Musikpädagogik” mit dem Abschluss Diplom-Musikpädagoge. Im Studium blieb ich weiterhin Schüler von Prof. W. Glemser und lernte außerdem Gesang bei Prof. Simone Schröder. Seit dem Jahr 2007 entdeckte ich durch das Selbststudium im Lektürelesen verschiedener Komponisten, die ich nicht zu spielen hatte, das Lesen zwischen den Zeilen. Mit der Vermischung unterschiedlichster Harmonien, die mir vorerst fremd waren, begann ich Musik neu wahrzunehmen (auch synästhetisch, während der Beschäftigung mit Skrjabins Werken). Musik kann als Kunstform auch entgegen der gewohnten Harmonie (aus dem Radio z.B.) seine Wege ziehen. Ich komponierte avantgardistisch, für die Analytiker und nach geistig hohem Anspruch strebenden Studenten und bemerkte hier, dass die menschliche Seele nur nach außen hin Harmonie ausstrahlen will, auch wenn sie sich nicht harmonisch im Einklang fühlt. Ich kehrte also das Innere bewusst nach Außen, dies war nicht etwas Verwandeltes, sodass es makellos und schön klingt. Gefühle sind nicht flächenmäßig eben, als wären sie unter einem flüssigen Reinigungsmittel bearbeitet worden. Als Höhepunkt dieser Entdeckung schrieb ich für Violine und Klavier ein Werk, das die Unschuld und die Verzweiflung eines in der Gesellschaft unterdrückten Wesens (das Geschlecht der Frau) darstellt. Eine Hörprobe kann man im Menü unter Hörprobe, dort unter „Avantgarde“, Beispiel 4, hören.

 Im September 2006 gründete und leitete ich den Kirchenchor der Selbstständig-Evangelisch-Lutherischen-Kirche (SELK) Cottbus in Döbbrick. Im Jahr 2008 kam ich in Kontakt mit dem Opernsänger Michael Zumpe und war Pianist für einige seiner Auftritte sowie mitgestaltender Mentor und Pianist im Sängerseminar in Schonach (im Schwarzwald), geleitet von Michael Zumpe. Im April 2009 war ich im Lübbener Gesangsworkshop neben der Leitung von Michael Zumpe Korrepetitor und mitgestaltender Mentor sowie Arrangeur für ausgewählte Sänger unter den Akkordeonisten des Sunshine-Orchesters von Ronald Kowalla, woran ich im Anschluss bis Oktober 2010 Gastmusiker in seinem Orchester war. Umrahmend, war ich von Anfang 2007 bis Ende 2011 Mitglied im Brandenburgischer Verein Neue Musik e.V. .

Seit 2011 bin ich freiberuflich als Klavierlehrer, Pianist und Komponist tätig und lebe in Dresden. Ebenfalls seit 2011 war ich für 2 Jahre Klavierlehrer für 80 Kinder im Dresdner Projekt Pegasus – 80 Klaviere für Dresdner Kinder am Dresdner Piano-Salon Kirsten.  

Innerhalb der nun größeren Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen entdeckte ich deren Interesse, eigene Musik zu erfinden. Dies fördere ich. Seit dem verfasse ich viele Stücke für den Unterricht und motiviere interessierte Schüler, auch Musik schreiben zu dürfen bzw. mitzubringen. Durch das Unterrichten fand ich zur Einfachheit zurück, wodurch ich nun innerhalb vieler Genre Klaviermusik schreibe. Diese heißen:

Ernste Klassik, Avantgarde, Programmmusik, New Age, Musik für die pädagogische Arbeit

Marcel Rose